„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche?“ Für die ca. 2,5 km Randbereiche entlang der Straße zwischen Steutz und der Kreisgrenze zur Stadt Dessau gilt wohl eher „Befreit vom Müll der Menschen!“ Säcke voller Plastikmüll, Haushaltsabfälle, Farbeimer, über 60 Zigarettenschachtel und 87 Glasflaschen. Das nur drei dieser Glasflaschen alkoholfreie Getränke enthielten, die anderen dagegen Kräuterschnaps, Wein, Doppelkorn und sogar Sekt lässt Böses in Bezug auf den Zustand der Fahrer*innen befürchten, die ihren Müll offenbar aus dem Autofenster entsorgen. Unser Sonntagsspaziergang kurz vor Ostern war auch nur bedingt mit dem von Goethe beschworenen, „holden belebenden Frühlingsduft“ verbunden, angesichts von illegal entsorgten Windeln oder einer ganzen Sackfüllung voller verschimmelter, aber noch originalverpackter Lebensmittel. Diese Art der illegalen Müllentsorgung muss durch Städte und Landkreise mit erheblichem Mehraufwand beseitigt werden und treibt die Müllgebühren nach oben. Müll in der Landschaft ist hässlich und ein erhebliches Verletzungsrisiko für die wildlebenden Tiere. Jede aus dem Auto entsorgte Schnapsflasche kann beim Aufprall oder bei späteren Mäharbeiten zu Bruch gehen, dadurch Tiere verletzen oder zu Waldbränden führen. Plastikmüll zersetzt sich allmählich und gelangt irgendwann als Mikroplastik wieder auf unserem Teller. Wenn Goethe sein Gedicht mit den Worten abschließt „Hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein!“ ist das zum einen sicher ein Glücksgefühl. Es bedeutet aber auch Verantwortung dieser Natur gegenüber, sie zu erhalten und zu schätzen. Der erste Schritt dahin ist leicht. Der Müll gehört in die dafür vorgesehene Tonne !